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Saphir - Edelstein


Der Saphir gehört zu den Korund-Varietäten, bekannt ist vor allem der blaue Saphir. Dessen Farbtöne reichen von einem hellen Himmelblau bis zu fast schwarzem Dunkelblau. Der Lichteinfall beeinflusst die Farbgebung.

Inhalt:

Mythologie und Geschichte

Der Saphir ist schon sehr lange bekannt, allerdings wurde das Wort etwa bis 1300 für alle blauen Schmucksteine verwendet, bevorzugt aber für den Lapislazuli. Die Lateiner kannten Saphire (spätlateinisch sapphirus), die antiken Griechen ebenso (altgriechisch sappheiros), selbst die noch älteren Aramäer (aramäisch sampîr = "die Schöne"), die Hebräer (sappir), die Araber (safîr oder altiranisch sani-prijam) und die Inder (Sanskrit shanipriya). All diese Völker schrieben dem Saphir Heilwirkungen zu, wobei die Aussage dominiert, dass er beruhigend wirkt. Das bezieht sich vor allem auf die himmelblaue Variante. Neben der Ruhe steht der Saphir auch für Reinheit und Frieden.

Eine Legende nach, beschenkte um 900 vor Christus König Salomon die Königin von Saba mit Saphiren, um ihr Herz zu erobern. Schon damals bezog König Salomon die Saphire aus Sri Lanka.

Im Mittelalter durften nur Könige und Bischöfe Saphire führen.

Einer der bekanntesten Saphire ist der sogenannte St. Edwards Saphir. Er befindet sich auf der Imperial State Crown, die beispielsweise von Queen Elizabeth II bei ihrer Krönung getragen wurde.
Saphir mit Strukturformel im Naturkundemuseum Karlsruhe
Saphir mit Strukturformel im Naturkundemuseum Karlsruhe

Bildung von Saphiren

Wie alle Korundgesteine bildet sich der Saphir in Erden mit viel Aluminium, aber wenig Silizium. Er ist in Alkaligesteinen als großer eingewachsener Kristall anzutreffen, auch entsteht er als Reaktionsprodukt in Xenolithen. Wenn Gestein wenig Siliziumoxid enthält, kann sich darin unter Druck, Hitze und über lange Zeiträume ein Saphir bilden. Der Prozess wird heute auch synthetisch nachgebildet, weil Saphire in der Industrie zum Einsatz kommen. Hierbei setzt man ebenfalls Druck und Hitze ein, es entstehen überwiegend gelbe, orangefarbene oder farblose Saphire. Die blauen Töne unterdrücken die Hersteller bewusst durch eine Überhitzung auf mehr als 1.800 °C und durch die gleichzeitige Zugabe von Berylliumpulver. Daher ist davon auszugehen, dass ein blauer Saphir fast immer natürlichen Ursprungs ist. Die farblosen, künstlich hergestellten Saphire sind sehr hart (fast so hart wie Diamanten), sie werden unter anderem als Gläser oder ganze Gehäuse für hochwertige Uhren verwendet. Auch für hochpreisige Smartphones verwenden einige Hersteller Saphirglas. Es gibt noch weitere bedeutende Einsatzgebiete. Auch natürliche Saphire fanden schon vor über einem halben Jahrhundert eine industrielle Verwendung, sie wurden zu Abtastnadeln für Plattenspieler oder auch als Führungsnadel für Textilmaschinen verwendet.

Saphir: Eigenschaften

Der Saphir ist ein Kristall, chemisch ist er ein Aluminiumoxid. Die Kristallform ist sechsseitig pyramidal und prismatisch. Der Saphir lässt sich nicht in Säure lösen. Sein Schmelzpunkt liegt bei 2.050 °C. Für einen Isolierstoff ist seine Wärmeleitfähigkeit vergleichsweise hoch (41,9 W/[m·K] bei 25 °C), sie steigt bei niedrigeren Temperaturen noch mehr an, bei höheren Temperaturen sinkt sie stark. Die Farben kommen bei Saphiren durch geringe Beimengungen von Eisen, Titan, Cobalt und Chrom zustande, die sonstigen optischen Effekte wie die Lichtbrechungen entstehen durch die Kristallstruktur. Ein klassischer Schmuckstein-Saphir wird "Kashmir-Saphir" genannt und zeigt ein relativ intensives, eher dunkles Blau. Solche Saphire werden unter anderem in Montana gefunden (Schlucht Yogo Gulch). Es gibt auch den orange- oder rosafarbenen asiatischen Saphir, der nach dem singhalesischen Wort für Lotosblüte Padparadscha genannt wird. Sternsaphire zeigen den sogenannten Asterismus, eine durch eingelagerte Rutilnadeln verursachte sechsstrahlig-sternförmige, oftmals perfekt symmetrische Reflexion.

Fundorte von Saphiren

Viele Saphire werden in Sri Lanka, Indien, in den USA (vorwiegend Montana), in Australien, Nigeria und Madagaskar gefunden. Der größte Saphir, der je entdeckt wurde, ist der "Stern von Adam". Er stammt aus Sri Lanka, wiegt 1.404 Karat und kostet derzeit rund 90 Millionen Euro (Stand: 2019).

Saphir: Verwendung als Schmuckstein

Künstliche Saphire kommen wie oben beschrieben industriell zum Einsatz, aus natürlichen Saphiren werden Schmuck- und Heilsteine gefertigt. Die Aufwertung erfolgt per Facettenschliff bei durchsichtigen Saphiren und durch eine Verarbeitung zu Cabochons (Steine mit Kuppelschliff) bei undurchsichtigen Varianten, die den Sterneneffekt hervorhebt. Unter allen geschliffenen Saphiren ist der 1901 gefundene "Stern von Indien" (563,35 Karat = 112,67 Gramm) der größte. Er stammt aus Sri Lanka und dürfte rund zwei Milliarden Jahre alt sein. Heute ist er im New Yorker Museum für Naturgeschichte zu besichtigen.

Heilwirkung und Wirkungsweisen

Man schrieb dem Saphir schon immer magische und mystische Eigenschaften zu, heute sagt man ihm geistige und körperliche Wirkungsweisen nach. Helfen soll er bei diesen körperlichen Problemen:

Der Stein ist stark und energiereich, er wirkt direkt auf unsere Psyche. Von dort aus stellt er die Verbindung zum menschlichen Körper her, die für Entspannung, Ausgeglichenheit, Konzentration und Geradlinigkeit sorgt. Für das Erreichen gesetzter Ziele mobilisiert er unsere Geisteskraft, indem er die Gedanken aufrichtet. Das Saphir-Amulett hilft bei der Vermeidung von Zorn und Überreaktionen, gleichzeitig überwinden wir damit Lernschwierigkeiten und Prüfungsangst. Das kommt durch die Beruhigung der Nerven zustande.

Darüber hinaus soll der Saphir Reisende beschützen, Blitze abhalten und seinem Besitzer Frieden geben.



Quellen und Verweise